Endlich Urlaub • Beste Unterhaltung in Großsteinbach

Ein formidables Lustspiel präsentierte die Bühne Schachblume Großsteinbach mit „Endlich Urlaub“, einem Lustspiel in drei Akten von Erwin Zweng. In fünf vom Publikum zu Recht bejubelten Aufführungen von 10. bis 18. März brachten sie eine turbulente, lebensnahe Komödie auf die Bühne der Kulturhalle. Authentisches Spiel und natürliche Darstellung erweckten die als klassische Stereotypen gezeichneten Figuren zu prallem Leben. Zwar geht es vordergründig um die Verwechslung von bis zu vier Koffern, die als Urlaubskoffer bzw. mit Diebesgut gefüllt, jeweils ihre eigene Odyssee erleben, doch resultiert der Unterhaltungswert keineswegs aus den Verwechslungen sondern ausschließlich aus den pointierten Dialogen und einer nicht zu vernachlässigenden Situationskomik –  ein rundes Stück Komödie also!

Familie Reiser (Renate Mareck & Alfred Hofer) fährt auf Urlaub nach Südtirol, selbstredend, dass sie es nie über die Dorfgrenzen hinaus schafft, erwischt aber den der mittlerweile eingetroffenen Tante Soffi (Ingrid Scharf), die auf Sohn Tobi (Kevin Wagner), der zuhause bleiben möchte, weil er ein Strandwochenende mit Freundin Trixi (Nicole Riegebauer) in der vermeintlich sturmfreien Bude plant, aufpassen soll. Die hat aber keine Lust, weil selbst Reisepläne, und organisiert dafür ihre Untermieterin Gundi (Marietta Pölz), die sich im Verlauf der Handlung als Einschleichdiebin entpuppt, und reist mit dem Koffer von Familie Reiser ab. Bevor beide die Verwechslung bemerken und zurückkehren, schleicht der Einbrecher Karli (Daniel Rechling) ins Haus und beginnt einen Koffer mit Dekorstücken zu befüllen. Da auch Gundi bereits einen Koffer mit Diebesgut zu packen begonnen hat, stehen, als Familie Reiser und Tante Soffi, ihre kofferlichen Irrtümer bemerkt habend, zum Koffertausch zurückkehren, zwei neue Koffer zur Verwechslung bereit. An Verwechslungen also kein Mangel! Für weitere Verwicklungen sorgen Tochter Julia (Lisa Mareck) und ihr Mann Robert (Lucas Biedermann). Mit virtuosem Spiel aber garantierten die Protagonisten ihrem Publikum text- und pointensicher stets klaren Durchblick, allein dies schon eine wahre Meisterleistung neben dem wahrlich unterhaltsamen Spiel!

Mag. Herbert Kampl

« von 7 »