Besuchen Sie Pension Schöller, solange sie noch spielt

Noch dreimal gibt es im Pfarrsaal Fladnitz an der Teichalm Gelegenheit, die „Pension Schöller“ zu besuchen. Der legendäre Boulevardklassiker „Pension Schöller“ von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby aus dem Jahre 1890 in der Bearbeitung von Hugo Wiener ist in der dritten Fladnitzer Inszenierung (nach 1990 und 2000) unter der Regie von Franz Reisinger unterhaltsamer den je zuvor. Ein Theaterstück bester österreichischer Hausmannskost, das wie ein Gulasch mit jeder Inszenierung besser wird!

„Herr Ober, helfen Sie den Damen in die Pakete!“ Herbert Herbst hat sich diese Inszenierung und die Rolle des Ladislaus Robitschek übrigens zum runden Geburtstag gewünscht Auch wenn Herbert Herbst den legendären Maxi Böhm, der diese Rolle wie kein anderer geprägt hat, niemals imitiert, höchstens stellenweise leise zitiert – der Ehrgeiz der Fladnitzer, Kammerspiel-Inszenierungen möglichst authentisch nachzuspielen, dürfte nicht ganz unbekannt sein, ein legitimer Zugang, bekennt man sich so offen dazu – schaut ihm bei so mancher Szene, bei gewissen Bewegungen, ansatzweise in bestimmten Aussagen, der unvergessene Maxi Böhm, sehr wohl über die Schulter. 

Und Roland Edlinger, der in der Rolle des Kellners unvergleichlich brilliert, hat sich wiederum eine andere Rolle gewünscht. Aber wer kann den Kellner so spielen wie er? Eben keiner! Unvergleichlich! In Abwandlung eines seiner Sätze in dieser Rolle: „Ich wollt, wir hätten zehn solche Darsteller, leider haben wir nur einen!“

Auch mag die dritte Inszenierung in Fladnitz nach Routine klingen, ist es aber keinesfalls,  bedenkt man, dass Regisseur Franz Reisinger vier nicht unbedingt kleine und keinesfalls unwichtige Rollen mutig mit Debütanten und Eleven besetzte, die erstmals die Bretter, die die Welt bedeuten, betraten!

Robitscheks Neffe Alfred ist vielleicht nicht unbedingt eine große, aber gewiss keine unwichtige Rolle. Sein Verhalten ist durchaus bestimmend für das Verständnis der Handlung, ein wichtiger Katalysator der Figur Robitschek selbst für das Verständnis des Publikums. Ihn mit einem neuen Spieler zu besetzen, war ein Wagnis, für das Franz Reisinger von Philipp Harrer spielerisch großzügig belohnt wurde. Gleiches gilt für Schöllers Tochter Frieda, deren einziger Auftritt gleichermaßen ihre Figur eindrucksvoll charakterisieren wie im Zusammenspiel mit Alfred auch dessen Figur wesentlich mitdefinieren muss; für Korrekturen bleibt da kein Spielraum: Lisa Pirstinger hat diese Aufgabe virtuos gemeistert. Wesentlich umfangreicher hingegen ist die Rolle der Ida, einer der beiden Töchter von Robitscheks Schwester, die im ersten und dritten Akt umfangreiche Dialoge hat. Debütantin Julia Kober begeisterte hier  vor allem im harmonischen Zusammenspiel mit Bettina Elmer, einer langjährigen Stütze  des Ensembles mit Erfahrung in unterschiedlichsten Rollen, der sie an Natürlichkeit und Überzeugungskraft nicht nachstand. Auch Peter Gaug, der vierte Newcomer im Ensemble agierte als Alfreds Freund Robert mit versierter Routine, als hätte er sein ganzes Leben auf der Bühne verbracht. 

Lassen Sie sich dieses epochale Theaterereignis keinesfalls entgehen! Nicht nur die in Teplitz, vor allem Sie in Fladnitz werden lachen!

Mag. Herbert Kampl

weitere Termine 2018:

Montag, 6. August

Mittwoch 8. August

Freitag, 10. August

Beginn jeweils 20 Uhr,

Einlass ab 19 Uhr

Ort: Pfarrsaal Fladnitz an der Teichalm

Kartenvorverkauf läuft bereits!

Eintrittspreise: Erwachsene: EUR 10,- • Kinder: EUR 5,-

Um Platzreservierung wird gebeten, Tel. 0664/9478478 

Vorverkaufskarten erhalten Sie in allen Bankstellen der Raiffeisen Bank Passail sowie bei allen Mitgliedern der Theatergruppe Fladnitz/T.

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